Die Haltung von Sauen erfolgt im Abferkel-, Deck- und Wartestall. Die Gruppenhaltung für gesunde Sauen ist laut EU-Schweinehaltungsrichtlinie (91/630/EWG) für seit 2003 neu gebaute und umgebaute Betriebe vorgeschrieben (für bestehende ab 2013) - umgesetzt im Bundestierschutzgesetz ab 1.1.2005. Lediglich eine Woche vor dem Abferkeln und bis 4 Wochen nach dem Decken können Sauen einzeln gehalten werden.
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Vorteile der Gruppenhaltung
- Möglichkeit zum Sozialkontakt der Tiere
- mehr verfügbare Fläche
- strukturierter Stall durch Trennung der Funktionsbereiche => weniger Stress für die Tiere
- beweglichere und dadurch gesündere Sauen, mit besserem Fundament
- kürzere Geburtsdauer
- bessere Fruchtbarkeit, Brunstkontrolle
- Auslaufangebot möglich
- flexible Gebäudenutzung
- größere Möglichkeiten der Buchtengestaltung (Längen-Breiten-Verhältnisse, Stallgrundflächenauslastung)
- einfachere Klimatisierung
- weniger verschleißanfällige Einrichtungen
- einfache Baulösungen
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Nachteile der Gruppenhaltung
- soziale Auseinandersetzungen zwischen den Tieren
- Neugruppierung mit Rangkämpfen verbunden
- Einzeltierkontrolle erschwert => höhere Anforderungen an Betreuung und Tierkontrolle
- individuelle Fütterung der Einzeltiere schwieriger
- höherer Futteraufwand (fehlende Möglichkeit der individuellen Dosierung)
- höhere Anforderungen an das Management (z. B. aggressive Tiere müssen sofort aus der Gruppe genommen werden, Selektion von ruhigen Sauen)
- größerer Platzbedarf => schlechtere Stallplatzauslastung, Reservebuchten
Empfehlungen
- ausreichendes Platzangebot: siehe einzelne Haltungssysteme
- strukturierter Stall (Liege-, Fress-, Aktivitäts- und Kotbereich)
- max. 50 % der gesamten Stallbodenfläche aus Spaltenboden für eine tiergerechtere Liegefläche
- bequeme, saubere, trockene, eingestreute Liege-/Ruhefläche auf der alle Tiere gleichzeitig liegen können
- Boden trittsicher aber nicht zu rau, darf nicht zu Gelenks- und Klauenschäden führen
- viel Platz für Bewegung durch Trennen der Funktionsbereiche
- nach Möglichkeit natürliche Belüftung und ausreichend Tageslichteinfall
- gute Tierbeobachtung notwendig
- bei Großgruppen => Unterteilung der Liegefläche in Liegenischen (weniger Auseinandersetzungen um begehrte Liegeplätze, weniger Ruhestörungen auf der Liegefläche)
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